
AFFIRMATIONEN
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DEFINITION & FORSCHUNG
GEWOHNHEITSBILDUNG
VERWEISE

DEFINITION & FORSCHUNG
Eine Affirmation kann als eine Aussage definiert werden, die für wahr erklärt wird (Dictionary.com, 2020). Affirmationen werden bekanntlich seit Jahrhunderten praktiziert (Gonda, 1963). Wiederholte positive Affirmationen sind wie manche Mantras. Es ist bekannt, dass frühe indische Kulturen wie die Veden (ca. 1500 – ca. 500 v. Chr.) wiederholte Sätze oder Wörter in einem religiösen Kontext verwendet haben. Es wird vermutet, dass sie dazu bestimmt waren Krankheiten zu heilen, mit den Ungewissheiten des täglichen Lebens umzugehen und das geistige Wohlbefinden zu verbessern (Alper, 1991). Steele (1988) verwendete den Begriff Affirmation in seiner Selbstbestätigungstheorie. Seine psychologische Theorie besagt, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit verringern können defensiv zu reagieren oder Not zu erleben wenn sie etwas ausgesetzt sind, das ihrem Selbstgefühl widerspricht. Dies soll durch die Reflexion der eigenen relevanten persönlichen Werte möglich sein. Sherman und Hartson (2011) beschreiben den Effekt der Selbstbestätigung als Erinnerung an die psychosozialen Ressourcen, die dich widerstandsfähiger gegen Bedrohung machen. Dies wird auch durch Selbstbestätigungsstudien gestützt. Die Forschung zeigt, dass Selbstbestätigungen Bewältigungsmechanismen als Reaktion auf Stress und Bedrohung bei den Probanten verbesserte (Sherman et al., 2013; Martens, Johns, Greenberg, Schimel, 2006; Ogedegbe et al., 2012). Insbesondere haben Studien zu Selbstbestätigungen gezeigt, dass Afdirmationen sich positiv auf Gesundheit, schulische Leistungen, Konflikte zwischen Gruppen und zwischenmenschliche Beziehungen auswirken (Cohen & Sherman, 2014). Eine Studie mit funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) von Cascio et al. (2016) legt nahe, dass Selbstbestätigungen Belohnungszentren wie das ventrale Striatum (VS) und den ventralen medialen präfrontalen Cortex (vmPFC) aktivieren. Diese Belohnungszentren sind auch für Erfahrungen wie den Verzehr deines Lieblingsessens oder das Erhalten einer Belohnung (z.B. eines Geschenks) verantwortlich. Cascio et. Al. vermutet, dass Affirmationen starke Wirkungen haben könnten, da die aktivierten Belohnungsschaltkreise auch dafür verantwortlich sind, Schmerzen zu lindern oder das Bewältigungsverhalten als Reaktion auf bedrohliche Ereignisse zu verbessern. Allerdings muss erwähnt werden, dass Studien im Allgemeinen eher rar sind und die Befunde zu Affirmationen nicht immer einheitlich sind.
GEWOHNHEITS-BILDUNG
Obwohl es derzeit keine Studien gibt, die untersuchen, ob die einmalige Verwendung von Affirmationen einen langfristigen Effekt auf Variablen wie das psychische Wohlbefinden hat, kann davon ausgegangen werden, dass dies nicht der Fall ist, da benachbarte Konzepte wie Achtsamkeit die Notwendigkeit für regelmäßiges und kontinuierliches Üben betonen (Keune, Perczel & Forintos, 2010). Gewohnheiten entstehen durch häufige Wiederholungen von seelischen Erfahrungen in konsistenten Zusammenhängen und können als eine festgelegte Art des Fühlens, Denkens oder Wollens beschrieben werden (Amerikanische Zeitschrift für Psychologie, 1903). 1960 schrieb ein plastischer Chirurg, Maltz, ein Bestseller-Buch namens Psycho-Cybernetics das über 30 Millionen Verkäufe erzielte (Clear, 2014). Nachdem er seine Patienten und sich selbst beobachtet hatte, entdeckte er, dass es mindestens 21 Tage dauert eine neue Gewohnheit zu bilden. So wurde beispielsweise festgestellt, dass Patienten, denen ein Bein oder Arm amputiert wurde, mindestens 21 Tage brauchten, ein altes Vorstellungsbild aufzulösen und ein neues zu kristallisieren (Maltz, 1960). Eine Längsschnittstudie von Lally, Van Jaarsveld, Potts und Wardle (2010) deutete auf signifikante Unterschiede in Bezug auf den Zeitraum der Gewohnheitsbildung hin. Es wurde beobachtet, dass die Gewohnheitsbildung eine beträchtliche Variation von 18 bis 254 Tagen aufweisen kann. Darüber hinaus legt ihre Forschung nahe, dass das Verpassen einer Gelegenheit, ein Verhalten auszuführen, den Prozess der Gewohnheitsbildung nicht wesentlich beeinflusst.












